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Wissen schützt

STI-Ratgeber

Erfahre mehr über STIs, Prävention uvm.

Sexuell übertragbare Infektionen können jede*n betreffen und doch wird oft zu wenig über sie gesprochen. Mit diesem Ratgeber möchten wir dir verständlich, fundiert und ohne Tabus die wichtigsten Informationen rund um Vorbeugung, Anzeichen, Tests und Möglichkeiten für Behandlungen an die Hand geben. Damit er immer aktuell und hilfreich bleibt, pflegen und erweitern wir ihn fortlaufend.

Allgemeines

Was sind STIs?
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Der Begriff STIs steht für sexuell übertragbare Infektionen (engl. sexually transmitted infections), also solche, die vor allem (aber nicht nur!) durch sexuelle Kontakte übertragen werden können. Dazu zählen zum Beispiel Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis oder HIV. Viele STIs verlaufen zunächst ohne Symptome, können aber, wenn sie unbehandelt bleiben, gesundheitliche Folgen haben.

Was sind STDs?
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Der Begriff STDs steht für sexuell übertragbare Erkrankungen (engl. sexually transmitted diseases). Der Begriff wird oft synonym zu STIs verwendet, beschreibt allerdings eher die Krankheit, die aus einer Infektion entstehen kann. Während eine Infektion also schon ohne Beschwerden vorliegen kann, spricht man von einer „disease“, wenn Symptome auftreten.

Warum sprechen wir von STIs und nicht von STDs?
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Heute wird zunehmend der Begriff STI verwendet, weil er präziser ist: Nicht jede Infektion führt automatisch zu einer Erkrankung. Im Deutschen ist nach wie vor der Begriff Geschlechtskrankheit geläufig, er ist aber ungenau und kann stigmatisierend wirken. Mit STI betonen wir den medizinisch korrekten und neutraleren Ausdruck.

Chlamydien

Was sind Chlamydien?
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Chlamydien sind Bakterien (Chlamydia trachomatis) und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Oft verlaufen sie ohne Symptome, können aber unbehandelt zu ernsten Folgeschäden führen, wie z. B. Unfruchtbarkeit.

Wer ist besonders betroffen?
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  • Junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren.
  • Schwule und bisexuelle Männer jeden Alters.
  • Die spezielle Form LGV (Lymphogranuloma venereum) kommt in Deutschland fast nur bei Männern vor, die Sex mit Männern haben.
Wie werden Chlamydien übertragen?
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  • Vaginal, anal oder oral durch Schleimhautkontakt.
  • Auch Schmierinfektionen beim Sex sind möglich.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kondome senken das Risiko deutlich.
  • Früherkennung: Für Frauen bis 25 übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung einmal im Jahr kostenlos einen Chlamydien-Test. Frag am besten bei deiner Krankenkasse nach, ob du Anspruch hast.
Welche Symptome können auftreten?
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Oft keine, daher bleiben viele Infektionen unbemerkt. Wenn doch, dann z. B.:

  • Frauen: Ausfluss (wässrig oder eitrig), Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen.
  • Männer: Klarer Ausfluss aus der Harnröhre, Brennen beim Wasserlassen.
  • Rektal: Ausfluss, Juckreiz, manchmal Schmerzen.
  • Rachen: Meist keine Beschwerden.
  • LGV: Starke Schmerzen, geschwollene Lymphknoten in der Leiste, Blutungen, Probleme beim Stuhlgang.
Wie wird getestet?
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  • Urinprobe.
  • Abstriche aus Harnröhre, Gebärmutterhals, Rektum oder Rachen.
  • Bei LGV: Spezielle Untersuchung zur Abgrenzung von anderen Chlamydien-Formen.
Wie wird behandelt?
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  • In der Regel Antibiotika für mindestens eine Woche (bei LGV drei Wochen).
  • Sexualpartner*innen der letzten Wochen werden in aller Regel mitbehandelt, auch ohne separaten Test, um Ping-Pong-Infektionen zu vermeiden.
Gut zu wissen
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  • Chlamydien sind gut behandelbar.
  • Früh erkannt, lassen sich Spätfolgen vermeiden.
  • Regelmäßige Tests sind besonders wichtig, wenn du wechselnde Partner*innen hast.

Syphilis

Was ist Syphilis?
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Syphilis ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht wird. Unbehandelt kann sie verschiedene Organe angreifen und schwerwiegende Spätfolgen verursachen, ist aber mit Antibiotika gut heilbar.

Wie verbreitet ist Syphilis?
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  • In Deutschland gibt es jährlich ca. 7.000–8.000 neue Fälle.
  • Am häufigsten betroffen: Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).
  • Häufiger in Großstädten.
  • Meldepflicht: Fälle werden anonymisiert an das Gesundheitsamt gemeldet.
Wie wird Syphilis übertragen?
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  • Vor allem durch engen Schleimhautkontakt beim Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr.
  • Ansteckung geschieht über kleine Wunden oder direkten Kontakt mit Geschwüren oder feuchten Warzen (Condylomata lata).
  • Seltener: Von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft, über Blut oder durch Nadelstichverletzungen.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kondome reduzieren das Risiko deutlich (ca. 95 %), bieten jedoch keinen vollständigen Schutz, da Wunden auch außerhalb des Kondombereichs liegen können.
  • Regelmäßige Tests bei Risikokontakten – besonders empfohlen für MSM mit wechselnden Partnern (alle 3–6 Monate).
  • Schwangere werden in Deutschland standardmäßig getestet.
Welche Symptome können auftreten?
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Syphilis verläuft in mehreren Phasen:

  • Frühphase (nach ca. 3 Wochen): Schmerzloses Geschwür an der Eintrittsstelle (Genital, Analbereich, Mund) + geschwollene Lymphknoten.
  • Zweite Phase: Hautausschlag (oft an Handflächen und Fußsohlen), grippeähnliche Beschwerden, feuchte Warzen in Hautfalten, Haarausfall.
  • Latenz: Oft jahrelang ohne Symptome, aber noch nachweisbar.
  • Spätphase (selten): Schwere Schäden an Gehirn, Herz, Nerven und anderen Organen.
Wie wird getestet?
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  • Bluttest (Antikörpernachweis).
  • In frühen Stadien auch direkter Erregernachweis aus der Wunde.
  • Bei Verdacht auf Beteiligung des Nervensystems: Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit.
Wie wird behandelt?
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  • Standardtherapie: Penicillin-Spritze (einmalig oder über mehrere Wochen, je nach Stadium).
  • Alternative bei Penicillinallergie: Andere Antibiotika (z. B. Doxycyclin).
  • Wichtig: Auch Sexualpartner*innen der letzten Wochen bzw. Monate sollten sich behandeln lassen, um erneute Ansteckungen zu vermeiden.
Gut zu wissen
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  • Syphilis hinterlässt keine Immunität, man kann sich jederzeit erneut anstecken.
  • Früherkennung schützt vor schweren Spätfolgen.
  • Besonders wichtig ist das Testen bei neuen oder wechselnden Partner*innen.

Gonorrhö

Was ist Gonorrhö?
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Gonorrhö, umgangssprachlich auch Tripper genannt, ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch Bakterien (Neisseria gonorrhoeae) verursacht wird. Sie kann Genitalien, Enddarm und Rachen betreffen, oft ohne dass man etwas davon merkt.

Wie verbreitet ist Gonorrhö?
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  • In Deutschland schätzungsweise 25.000-30.000 neue Fälle pro Jahr.
  • Zweithäufigste bakterielle STI nach Chlamydien.
  • Besonders betroffen: Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und junge Erwachsene mit wechselnden Partner*innen.
Wie wird Gonorrhö übertragen?
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  • Vaginal-, Anal- und Oralverkehr.
  • Übertragung auch durch Finger- oder Sexspielzeug-Kontakt, wenn keine Kondome oder Schutzfolien verwendet werden.
  • Mutter-Kind-Übertragung während der Geburt möglich.
  • Keine Ansteckung über Toiletten, Handtücher oder Schwimmbäder.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kondome und Lecktücher reduzieren das Risiko deutlich.
  • Regelmäßige Tests bei häufig wechselnden Partner*innen, für MSM alle 3–6 Monate empfohlen.
  • Tests können gleichzeitig auf Chlamydien und Gonorrhö prüfen.
Welche Symptome können auftreten?
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Oft keine, besonders im Rachen oder Enddarm. Wenn doch, dann z. B.:

  • Frauen: Vermehrter Ausfluss, Zwischenblutungen, Unterbauchschmerzen.
  • Männer: Gelb-eitriger Ausfluss aus der Harnröhre, Brennen beim Wasserlassen.
  • Rektal: Juckreiz, Ausfluss, manchmal Blutungen.
  • Rachen: Meist symptomlos, manchmal Halsschmerzen.
  • Unbehandelt kann Gonorrhö zu Entzündungen, Unfruchtbarkeit und chronischen Schmerzen führen.
Wie wird getestet?
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  • Urinprobe.
  • Abstriche von Harnröhre, Gebärmutterhals, Rachen oder Enddarm.
  • Moderne Tests (PCR) sind sehr zuverlässig und erkennen auch symptomlose Infektionen.
Wie wird behandelt?
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  • Standard: Einmalige Antibiotika-Spritze (Ceftriaxon).
  • Bei Resistenzverdacht: Antibiotika nach Testung.
  • Wichtig: Auch Sexualpartner*innen der letzten 60 Tage sollten sich behandeln lassen, auch ohne eigenen Test, um erneute Ansteckung zu verhindern.
Gut zu wissen
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  • Keine dauerhafte Immunität, erneute Ansteckung jederzeit möglich.
  • Resistente Gonorrhö-Stämme (Super-Gonorrhö) nehmen weltweit zu, rechtzeitige und korrekte Behandlung ist wichtig.
  • Heilungskontrolle empfohlen, besonders bei Racheninfektionen oder in der Schwangerschaft.

HIV

Was ist HIV?
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HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) greift das Immunsystem an. Unbehandelt kann es zu AIDS führen. Dank moderner Medikamente können Menschen mit HIV heute bei rechtzeitiger Behandlung fast so lange leben wie Menschen ohne HIV.

Wie verbreitet ist HIV?
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  • Weltweit leben ca. 40,8 Millionen Menschen mit HIV.
  • In Deutschland leben ca. 96.700 Menschen mit HIV, etwa 8 % wissen nichts von ihrer Infektion.
  • Die Zahl neuer Infektionen ist in Deutschland seit Jahren stabil.
Wie wird HIV übertragen?
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  • Sexuell: Vor allem durch ungeschützten Anal- oder Vaginalverkehr (höchstes Risiko beim passiven Analverkehr).
  • Blutkontakt: Gemeinsame Spritzen oder Nadeln, Bluttransfusionen (in Deutschland extrem selten).
  • Mutter-Kind-Übertragung: Während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit in Deutschland dank Behandlung nahezu ausgeschlossen.
  • Nicht ansteckend durch: Händeschütteln, Umarmen, Küssen, gemeinsames Geschirr.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kondome: Senken das Risiko deutlich.
  • PrEP (Prä-Expositionsprophylaxe): Vorbeugende Medikamente, kann bei richtiger Einnahme fast zu 100% wirksam sein.
  • PEP (Post-Expositionsprophylaxe): Notfallmedikation, die innerhalb von 72 Stunden nach einem möglichen Kontakt begonnen werden muss.
  • Regelmäßige Tests: Früh erkannt, ist HIV sehr gut behandelbar.
Welche Symptome können auftreten?
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  • Anfangs oft keine spürbaren Beschwerden.
  • In den ersten Wochen nach Ansteckung: grippeähnliche Symptome wie Fieber, Nachtschweiß, Hals- und Gliederschmerzen.
  • Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit.
  • Übelkeit, Durchfall oder Gewichtsverlust.
  • Im späteren Verlauf (ohne Behandlung): zunehmende Immunschwäche, häufige Infektionen, opportunistische Erkrankungen.
Wie wird getestet?
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  • Blutprobe (Venenblut).
  • Blut aus dem Finger (Kapillarblut).
  • Abstrich aus der Mundschleimhaut / Speichel.
  • Plasma / Serum für hochsensitive Labortests.
Wie wird behandelt?
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  • Antiretrovirale Therapie (ART): Tägliche Tabletten oder Langzeit-Injektionen halten die Viruslast so niedrig, dass HIV nicht mehr nachweisbar ist.
  • „U = U“: Wenn HIV unter der Nachweisgrenze bleibt, wird es beim Sex nicht übertragen.
  • Behandlung sollte sofort nach Diagnose beginnen.
Gut zu wissen
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  • Mit guter Behandlung können Menschen mit HIV heute ein fast normales Leben führen.
  • Moderne Therapien sind sehr gut verträglich und oft als Einzeltablette verfügbar.
  • Je früher die Diagnose, desto besser die Prognose.

Hepatitis C

Was ist Hepatitis C?
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Hepatitis C ist eine Virusinfektion, die vor allem die Leber betrifft. Unbehandelt kann sie zu Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs führen, mit modernen Medikamenten ist sie heute jedoch in fast allen Fällen heilbar.

Wie verbreitet ist Hepatitis C?
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  • Weltweit: ca. 50 Mio. Menschen.
  • Deutschland: geschätzt ca. 189.000 chronische Infektionen.
  • Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung, da sie oft keine Symptome macht.
Wie wird Hepatitis C übertragen?
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  • Vor allem durch Blut-zu-Blut-Kontakt, z. B. gemeinsame Spritzen oder Zubehör beim Drogengebrauch, unsterile Tätowierungen oder Piercings bzw. Nadelstichverletzungen im medizinischen Bereich.
  • Sexuelle Übertragung ist selten. Risiko allerdings erhöht bei gleichzeitigen STIs.
  • Mutter-Kind-Übertragung während der Geburt möglich.
  • Keine Ansteckung durch Händeschütteln, Küssen oder gemeinsames Geschirr.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kein gemeinsames Benutzen von Nadeln, Spritzen oder Zubehör.
  • Sterile Bedingungen bei Piercings und Tattoos.
  • Kondome bei Risikokontakten.
  • Hygiene im medizinischen und privaten Bereich (eigene Rasierer, Zahnbürsten).
  • Regelmäßige Tests, wenn Risikofaktoren bestehen.
Welche Symptome können auftreten?
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Häufig keine oder nur unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Probleme mit der Konzentration. Mögliche Anzeichen einer akuten Infektion sind dagegen:

  • Gelbfärbung der Haut oder Augen (Gelbsucht).
  • Dunkler Urin, heller Stuhl.
  • Bauchschmerzen rechts oben.

Unbehandelt kann Hepatitis C über viele Jahre zu Zirrhose oder Leberkrebs führen.

Wie wird getestet?
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  • Bluttest auf Antikörper gegen Hepatitis C.
  • Bei positivem Ergebnis: Virus-Nachweis im Blut (HCV-RNA-Test).
  • Leberuntersuchungen zur Einschätzung von Schäden (z. B. Ultraschall, Elastographie).
Wie wird behandelt?
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  • Moderne Tabletten-Therapien (DAAs) über 8 bis 12 Wochen.
  • Heilungsraten über 95 %.
  • Behandlung wird in Deutschland von den Krankenkassen übernommen.
  • Keine Schutzimpfung möglich.
  • Nach Heilung ist eine erneute Ansteckung möglich.
Gut zu wissen
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  • Frühe Diagnose verhindert schwere Spätfolgen.
  • Bei bestehendem Risiko regelmäßig testen.
  • Die Behandlung ist heute kurz, gut verträglich und sehr erfolgreich.

HPV

Was ist HPV?
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HPV (Humane Papillomaviren) sind sehr häufige Viren, die Haut und Schleimhäute befallen können. Es gibt über 200 Typen, manche verursachen harmlose Warzen, andere können Krebs auslösen.

Wie verbreitet ist HPV?
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  • Mehr als 80 % aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich irgendwann.
  • Meist heilt die Infektion innerhalb von 1–2 Jahren von selbst aus.
  • Jede*r kann betroffen sein.
Wie wird HPV übertragen?
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  • Hauptsächlich durch sexuellen Kontakt (vaginal, anal, oral), auch ohne Penetration.
  • Seltener bei der Geburt von Mutter zu Kind.
  • Kondome verringern das Risiko, schützen aber nicht vollständig.
Wie kann man sich schützen?
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  • Impfung: Schützt sehr zuverlässig vor den häufigsten gefährlichen HPV-Typen.
  • Empfohlen für alle Kinder und Jugendlichen zwischen 9 und 14 Jahren (Nachholimpfung bis 17 Jahre).
  • Kostenübernahme: Viele Krankenkassen bezahlen die HPV-Impfung bis zu einem bestimmten Alter komplett. Frag unbedingt bei deiner Krankenversicherung nach, bis zu welchem Alter sie zahlt.
  • Kondome: Reduzieren das Risiko und schützen zusätzlich vor anderen STIs.
  • Früherkennung: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, z. B. Pap-Test beim Frauenarzt.
Welche Symptome & Folgen können auftreten?
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  • Niedrigrisiko-Typen: Genitalwarzen (unangenehm, aber nicht gefährlich).
  • Hochrisiko-Typen: Veränderungen an Zellen, die zu Krebs führen können, z. B. Gebärmutterhals-, Anal- oder Rachenkrebs.
Wie wir getestet?
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  • Abstrich vom Gebärmutterhals (Pap-Test) zur Früherkennung von Zellveränderungen.
  • HPV-DNA-Test zum direkten Nachweis des Virus, oft kombiniert mit dem Pap-Test.
  • Sichtbare Warzen im Genital- oder Analbereich können klinisch diagnostiziert werden.
  • Bei Männern gibt es keine Routine-Screenings; Tests erfolgen meist symptomorientiert.
Wie wir behandelt?
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  • In vielen Fällen heilt eine HPV-Infektion von selbst aus, ohne Behandlung.
  • Sichtbare Veränderungen wie Feigwarzen können mit Cremes, Vereisung, Laser oder operativ entfernt werden.
  • Zellveränderungen am Gebärmutterhals werden beobachtet und je nach Befund entfernt.
  • Eine ursächliche Behandlung gegen das Virus selbst gibt es derzeit nicht.
Gut zu wissen
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  • Die meisten HPV-Infektionen verschwinden von alleine.
  • Nur wenige verlaufen chronisch und können Krebs verursachen. Regelmäßige Kontrollen sind deshalb wichtig.
  • HPV kann jeden betreffen, unabhängig vom Geschlecht.

Herpes

Was ist Herpes?
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Herpes ist eine durch Herpes-simplex-Viren verursachte Infektion, die typischerweise mit schmerzhaften Bläschen an Lippen, Genitalien oder anderen Körperstellen auftritt. Die Viren bleiben dauerhaft im Körper und können bei geschwächtem Immunsystem oder Stress immer wieder ausbrechen. Die mit zwei Typen heißen HSV-1 und HSV-2.

Wie verbreitet ist Herpes?
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  • Von HSV-1 sind fast alle Menschen betroffen; die Infektion manifestiert sich meist an der Lippe, kann von dort aber auch an das Genital oder die Analschleimhaut der Partnerin bzw. des Partners gelangen.
  • Von HSV-2 sind ca. 20 % der Bevölkerung betroffen; die Infektion manifestiert sich meist am Genital und ist dort schmerzhaft. Heterosexuelle Personen sind häufiger betroffen. Einmal infiziert, sind symptomatische Phasen jederzeit möglich. Die Frequenz variiert individuell sehr stark.
Wie wird Herpes übertragen?
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  • Genital, rektal, oral: Schleimhaut-Schleimhaut-Kontakt.
  • Schmierinfektion: Kontakt mit infektiöser Flüssigkeit aus den Bläschen.
Wie kann man sich schützen?
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  • Kondome reduzieren die Übertragungswahrscheinlichkeit nur wenig. HSV wird auch „am Kondom vorbei“ übertragen: beim Küssen, beim Oralverkehr, durch Berührung (über die Finger).
  • Kontakt mit Bläschen bzw. Geschwüren meiden.
  • Bei Blasenbildung am Genital oder an der Lippe möglichst auf (Oral-)Sex und Küssen verzichten, bis zur Abheilung nach ca. 1–2 Wochen.
Welche Symptome können auftreten?
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  • Genital, rektal, oral: brennende, schmerzende, juckende Bläschen.
  • Die Läsionen (die Bläschen) heilen mit und ohne Behandlung stets wieder ab. Die Herpesviren bleiben aber in Nerven „versteckt“ und können deshalb an der gleichen Stelle wieder auftreten, vor allem bei Stress, starker Sonneneinstrahlung (Lippen) oder anderen gleichzeitigen Infektionskrankheiten.
  • Bei Immunschwäche sind schwere Verläufe mit Organbefall und Gehirnbeteiligung möglich.
Wie wird getestet?
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  • Ärztliche Untersuchung anhand typischer Bläschen und Beschwerden.
  • Abstrich der Bläschenflüssigkeit zum direkten Virusnachweis im Labor.
  • Bluttest auf Antikörper, wenn die Infektion unklar oder ohne sichtbare Symptome verläuft.
Wie wird behandelt?
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  • Bei leichtem Verlauf: lokale Therapie mit Salbe.
  • Bei schwerem Verlauf: Virustatika (Medikamente, die Virusvermehrung hemmen) als Tablette oder intravenös.
Gut zu wissen
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  • Herpes-Viren bleiben nach einer Infektion lebenslang im Körper.
  • Herpes ist nicht heilbar, aber Ausbrüche lassen sich behandeln und gut kontrollieren.
  • Stress, Sonne oder ein geschwächtes Immunsystem können einen Ausbruch auslösen.
  • Die Bläschen sind ansteckend, vor allem bei direktem Haut- oder Schleimhautkontakt.